Das iPhone 4 sowie die neuste Generation des iPod touchs erlauben es (in Kombination mit der für 3,99 € erhältlichen App „iMovie“) einen Film zu drehen, zu schneiden, mit Musik zu hinterlegen und auf eine Videoplattform hochzuladen, ohne einen Computer zu benutzen – also ideale Voraussetzungen, um das Gerät zum Drehen von Videos in der Schule einzusetzen.
Das Programm bietet folgende Funktionen:
- Videoschnitt
- Verwenden unterschiedlicher „Themes“ (Modern, Heiter, Reisen, Verspielt, Nachrichten), die das Video mit Effekten und Musik versehen und das Einfügen von Text ermöglichen
- Einfügen von Fotos (diese können auch herangezoomt werden)
- Videos können überblendet und mit einem Spezialeffekt (je nach Theme) versehen werden.
- Der Ort des Videos wird (zumindest auf dem iPhone 4) automatisch eingefügt.
Dies ist für die meisten Videoprojekte in der Schule ausreichend, z. B. für das Drehen von Interviews, die filmische Dokumentation eines Ausflugs oder das Erstellen eines Video-Tutorials für einen beliebigen Arbeitsvorgang.
Die Qualität der Kamera ist, sofern ich das als Laie beurteilen kann, sehr gut. Die Videos können in HD-Qualität (720p) gespeichert werden und über WLAN entweder auf dem (kostenpflichtigen) MobileMe-Server von Apple oder kostenlos auf YouTube veröffentlicht werden. Der Vorteil des Apple-Dienstes besteht darin, dass die Videos mit einem Passwort versehen und somit nur einem ausgewählten Kreis von Zuschauern zugänglich gemacht werden kann. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, das Video auf den Computer zu übertragen und auf DVD zu brennen oder von dort auf einer anderen Plattform (z. B. Moodle) zu veröffentlichen.
Natürlich gibt es gegenüber einer herkömmlichen Kamera und dem Videoschnitt am Computer auch mehr oder weniger gravierende Nachteile: Zunächst ist anzumerken, dass das Bild aufgrund des geringen Gewichts der iOS-Geräte sehr leicht verwackelt und auch die Qualität des Tons ist nicht besonders gut. Zudem bietet iMovie nur sehr rudimentäre Videoschnittfunktionen, die zwar für kleine Projekte ausreichen, man stößt jedoch recht schnell an die Grenzen der Software, wenn man beispielsweise versucht, ein Video auszublenden oder mit Effekten (z. B. Sepia-Ton, Mosaik etc.) zu versehen – all das ist mit iMovie nicht möglich.
FAZIT: Trotz der genannten Einschränkungen können mit dem iPhone 4 bzw. iPod touch eindrucksvolle Videos erstellt, geschnitten, nachvertont und veröffentlicht werden. Der immense Vorteil gegenüber vergleichbaren Produkten liegt darin, dass nichts außer dem Gerät selbst, der Software und einem WLAN-Anschluss nötig ist, um ein Videoprojekt zu realisieren und zu veröffentlichen. Für einen Komplettpreis von weit unter 250,- Euro stellt der iPod touch daher in einigen Situationen eine reizvolle Alternative zur Videokamera und dem nachträglichen Schnitt am Computer dar.