Back to the roots – der Raspberry Pi

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Nach Apple & Blackberry eine neue IT-Frucht: Der Raspberry Pi

Für knapp 500.000 Euro hat vor wenigen Monaten ein funktionsfähiger Apple I den Besitzer gewechselt. Mit einem Computer, wie man ihn heute kennt, hat das Gerät allerdings nicht viel gemein. Er besteht lediglich aus einer Platine mit Anschlussmöglichkeiten für Netzteil, Tastatur und Bildschirm. Programme musste der User selbst schreiben und selbst ein einfaches Gehäuse fehlte.

Der nur 35$ teure Raspberry Pi ist eine Reminiszenz an diese Urform des Personalcomputers. Auch er kommt ohne Gehäuse oder Peripheriegeräte daher und wer ihn in Händen hält, stellt sich wie in den Anfangstagen des Computers die Frage, was sich mit dieser patenten Platine alles anfangen lässt.

Im Netz finden sich bereits zahlreiche Anregungen; beispielsweise verrichtet der mit Linux betriebene Mini-Computer seinen Dienst nicht nur als Mediaplayer (samt der faszinierenden Erweiterung AmbiPi) und Jukebox, sondern auch als Wetterballon und Arcade-Maschine.

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Auf der Unterseite befindet sich eine Anschlussmöglichkeit für SD-Karten

Was ist das besondere am Raspberry Pi?

Der Raspberry Pi ermöglicht also nicht nur (wie jeder Computer) das Programmieren eigener Software, sondern macht es sehr einfach, in die Welt des „physical computing“ einzusteigen, also die Realisierung eigener Projektideen mit Hilfe von computergesteuerten Sensoren, Tasten oder Leuchtdioden.

Hierfür besitzt der Pi eine so genannten „General Purpose Input / Output“-Schnittstelle, mit deren Hilfe sich weitere elektronische Bauteile anschließen und steuern lassen.

Woher stammt der Raspberry Pi?

Hinter dem Mini-Computer-Projekt steckt die gemeinnützige Raspberry Pi Foundation, deren Ziel es ist, Kindern den kreativen Umgang mit Computern aufzuzeigen und zu diesem Zweck einen günstigsten, aber dennoch voll funktionsfähigen Computer zu entwickeln. Ein Treuhänder der Stiftung ist übrigens die Programmierer-Legende David Braben, Erfinder des Spiele-Klassikers Elite.

Viele spannende Projekte rund um den Raspberry Pi sind derzeit in der Entwicklung: Googles mobiles Betriebssystem Android wurde bereits auf dem Pi zum Laufen gebracht und auch das beliebte Spiel Minecraft kommt demnächst in einer Version für den Raspberry Pi.

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Der Raspberry Pi bietet 2 USB-Anschlüsse sowie einen Ethernet-Port (Gehäuse: Pibow)

Der Raspberry Pi in der Schule

Im Netz kursieren zudem viele kostenlose Ressourcen zum Einsatz des Raspberry Pi in der Schule. In erster Linie sind hier der Newsletter „Switched On“ der Initiative Computing At School (CAS) sowie die Zeitschrift „MagPi“ zu nennen, von der es auch eine deutsche Ausgabe gibt.

Die meisten Fragen rund um den Aufbau des Computers und die Installation der Software werden in dem kostenlosen e-Book „Der Raspberry Pi Computer“ von Peter Bauer geklärt. Sehr empfehlenswert sind auch der YouTube-Channel „Raspberry Pi IV Beginners“ sowie das Buch zum Raspberry Pi von Eben Upton, einem der Gründer der Raspberry Pi Foundation.

Mein persönliches Interesse an dem Raspberry Pi liegt übrigens darin begründet, dass ich im Februar 2013 an meiner Schule (dem St.-Georg-Gymnasium in Bocholt) die Computer-AG der 6. Klassen übernehmen werde. Zu diesem Zweck plane ich die Anschaffung mehrerer Raspberry Pis, um kleinere „physical-computing“-Projekte zu realisieren und mit Hilfe der Software Scratch eine Einführung ins Programmieren zu geben.

Soweit ich weiß, wird das eines der ersten Raspberry Pi-Projekte in einer deutschsprachigen Schule sein. Falls es weitere Lehrerinnen und Lehrer gibt, die den Einsatz des Gerätes in der Schule planen oder sogar schon Erfahrungen damit gesammelt haben, würde ich mich sehr über einen Austausch freuen.

2 Kommentare zu “Back to the roots – der Raspberry Pi

  1. Pingback: Unterrichtsprojekt: ABI-Lernmaterialien mit dem iPad erstellen « Medienistik Blog

  2. „werden in dem kostenlosen e-Book „Der Raspberry Pi Computer“ von Peter Bauer geklärt“.
    Von wegen „kostenlos“ – das war viel. mal so – mittlerweile sollen die 50 Seiten 4 Eu. kosten…

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