
Unzählige Ausstellungsstücke demonstrieren den Einfluss der Technik auf unsere Kultur
Angelockt von einem Pressebericht habe ich am Sonntag der Kinder Technik Messe in Nürnberg einen Besuch abgestattet.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei dieser „Messe“ in erster Linie um eine (zugegebenermaßen recht interessante) Werbeveranstaltung von Siemens handelte, in der an verschiedenen Stationen erklärt wurde, wie z. B. eine Röntgenröhre oder eine Gasturbine funktionieren. Dazu gab es interessante Exponate, etwa ein Modell des Mars-Rovers Curiosity.
Weitaus beeindruckender als diese Messe, die ohnehin letzten Sonntag endete, war jedoch der Veranstaltungsort – das Museum Industriekultur. Es bietet nicht nur eine überaus informative Darstellung des Einflusses, den Technik auf unsere Kultur hat, sondern auch ein Schulmuseum, das einen Rundgang durch 500 Jahre Schulgeschichte bietet, sowie
- eine Museumsstraße mit Oldtimern, Kino und Druckwerkstatt,
- ein Motorrad- und Fahrradmuseum,
- ein Lern- und Spaßlabor für Kinder
Darüber hinaus gibt es eine Sammlung alter Spielekonsolen, die auch ausprobiert werden können. Sehr sympathisch der dazugehörige Werbetext:
„Elektronische Spiele machen nicht dick, dumm und aggressiv, sondern schlank, schlau und agil. Und alle interessierten erfahren höchst anschaulich die Geschichte der Computerspiele sowie die Hintergrundinformationen zu den ausgestellten Objekten.“ (Link zur Quelle)
Fazit:
Das Museum Industriekultur ist ein Musterbeispiel für einen gelungenen Lernort, dessen Besuch sich auf jeden Fall lohnt. Der Eintritt kostet 5,- Euro, für Schulklassen gibt es natürlich Rabatte und wechselnde Workshops und Veranstaltungen.
Die folgenden Bilder geben einen kleinen Eindruck vom Angebot des Museums (ein Klick auf eines der Bilder startet eine Vollbild-Diashow mit Erläuterungen).
Ein Porsche 365 mit luftgekühltem Vierzylindermotor
Das Museum bietet einen großen Bereich, in dem sich die Kinder austoben und Experimente machen können.
Ja – auch Apple hat hässsliche Computer gebaut: Hier ein Apple Lisa von 1983 (5 Mhz, 5MB (!) Festplattenspeicher)
Dieser Stundenplan aus dem 19. Jahrhundert zeigt: Die Ganztagsschule ist keine neue Erfindung!
Wird wohl immer ein heißes Thema in der Schule sein: Das richtige Verhältnis von Lob und Tadel
Die Lehrerin Elisabeth Schmitz engagierte sich für die Rechte jüdischer Kinder und versteckte später Juden vor der Deportation.
Das Modell einer Gasturbine zeigt, wie durch die Verbrennung eines verdichteten Gas/Luftgemisches Strom erzeugt wird.
Ein „Krankenfahrstuhl für Selbstfahrer“, der 1947 die Mobilität der Kriegsversehrten verbessern sollte
Die Karosserie eines VW Käfers, dem eine eigene Sektion im Museum gewidmet ist.
Im Videospielmuseum lassen sich viele alte Spielekonsolen ausprobieren – geöffnet So. von 14-17 Uhr
Diese liebevoll gestaltete Installation demonstriert das Hebelgestz.
Ein Apple II von 1977 – einer der erfolgreichsten Computer aller Zeiten, der von 1977-1993 gebaut wurde
Hier kann man sehen, wie ein RFID-Chip zur Positionsbestimmung eines Fußballs benutzt wird.
In diesem Bereich des Museum wird die Geschichte der mp3-Codierung erzählt.
Ein Modell des Mars-Rovers Curiosity
Kinder hatten – angeleitet von Studenten der Siemens Technik Akademie – auf der Messe die Möglichkeit, selbst einen elektronischen Würfel zu löten.
Im Museum sind auch viele historische Fahrräder ausgestellt.
Damals wie heute gilt: Engagierte Lehrkräfte motivieren!
Die allgemeine Schulpflicht gilt in Deutschland erst seit 1925.
Ein Brief von 1986, der die Bespitzelug eines Schüler aus Dresden dokumentiert.
Schon in den 60er Jahren begann in Westdeutschland die Auseinandersetzung um die Gesamtschule.
Untrennbar (?) mit Schule verbunden: Langeweile!
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