Die digitale Welt spielerisch entdecken

Wie Computer und Roboter funktionieren, kann man auch ohne Bildschirm entdecken.

Am vergangenen Donnerstag und Freitag habe ich mich einer besonderen Herausforderung gestellt: Einen Workshop für das Haus der Talente in Düsseldorf organisieren für Kinder von 5-8 Jahren mit dem Thema: „Die digitale Welt spielerisch entdecken“.

Ich habe mich hier im Blog ja bereits zu digitaler Bildung im Vorschulalter geäußert, aber nie zuvor habe ich mit Kindern dieser Altersgruppe einen Workshop organisiert. Da sicherlich auch andere Interesse daran haben, was man auf so einer Veranstaltung sinnvoll machen kann, möchte ich hier kurz teilen, wie der Workshop ablief und welche Materialien ich verwendet habe.

Zum Setting: Der Workshop dauerte 2 x 2 Stunden, auf zwei aufeinanderfolgende Tage verteilt. Er fand – mit ausreichend Abstand und gut belüftet – im Haus der Talente in Düsseldorf statt.

Wir haben den ersten Tag damit begonnen, uns gegenseitig vorzustellen mit Name, Alter und der Beantwortung der Frage, wann man zum letzten Mal einem Computer begegnet ist. Die Kinder saßen dazu in einem großen Sitzkreis.

Hier sollte bereits in der Kennenlernrunde ein erster Denkanstoß erfolgen zur Frage: Was ist überhaupt ein Computer und wo begegnet er mir im Alltag. Antworten waren z. B.: „Auf dem Schreibtisch meiner Eltern“, „im Auto“ oder „das Handy meiner Mutter“.

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Ideen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht

Gerade ging die zweite Wochenendsitzung des Seminars „Berufsfeldpraktikum im Projekt: EXPERTiN FÜR DIGITALE BILDUNG: Calliope, Scratch und NEPO – Möglichkeiten und Chancen digitaler Tools im schulischen Einsatz“ an der Uni Köln zu Ende, das ich gemeinsam mit Viktoriya Olari veranstalte und über das ich hier bereits einmal berichtet habe.

In diesem Jahr sind wir einen neuen Weg gegangen und haben die Studierenden digitale Tools vorstellen lassen, deren Schwerpunkt nicht nur, aber vor allem auf der Vermittlung von Grundwissen über Künstliche Intelligenz liegt. Da diese der Forschungsschwerpunkt meiner Kollegin Viktoriya ist, habe ich dieses Mal nicht viel selbst beigetragen, sondern war vor allem interessierter Zuhörer.

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Chance vertan: Das Leitbild „NRW 4.0 – Lernen im Digitalen Wandel“

Es ist da, aber anders als erwartet: das Leitbild "Lernen im Digitalen Wandel"

Es ist da, aber anders als erwartet: das Leitbild „Lernen im Digitalen Wandel“

Ich soll dich lieben – in guten und schlechten Zeiten. Diesen Satz möchte am Traualtar wohl niemand hören, denn der Wechsel von „werde“ zu „soll“ nimmt der Aussage jede Verbindlichkeit.

Selbst kleinste Änderungen in der Sprache haben also manchmal eine große Wirkung. Politikerinnen und Politiker sind sich dessen sehr bewusst, schließlich haben kleine Unterschiede in der Formulierung  oftmals weitreichende (finanzielle) Folgen.

Man muss politische Texte daher wie Konzilsdokumente ganz genau lesen, wenn man sie richtig verstehen will. Das gilt auch für das nun verabschiedete Leitbild „NRW 4.0 – Lernen im Digitalen Wandel“. Das ist vor allem deshalb spannend, weil auch die durch Bürgerbeteiligung erstellte Vorlage einsehbar ist. Man kann also Wort für Wort nachvollziehen, was geändert wurde und über die Gründe spekulieren. Weiterlesen

„Denken Sie Schule ganz neu“ – Der Kongress schulentwicklung.digital

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Schüler fordern den digitalen Wandel auf der Konferenz schulentwicklung.digital

Nach der Auftaktveranstaltung am 11.6. fand nun am 28.9. die nächste Veranstaltung der neu gegründeten Initiative „Forum Bildung Digitalisierung“ statt. In Berlin trafen sich in erster Linie Vertreter aus Schulen und Bildungseinrichtungen, die gemeinsam die Frage erörterten, wie die Digitalisierung der Schulen gelingen kann.

Erstklassige Vorbereitung

Die Professionalität und Ernsthaftigkeit der Veranstaltung, die den Namen „Workshop“ wirklich verdient, wurde bereits zu Beginn deutlich. Mit großem Aufwand wurden die Statements einzelner engagierten Lehrkräfte und Schulen gesammelt und im Internet als Video präsentiert.

Das Ergebnis ist ein in dieser Form einzigartiges Kaleidoskop an unterschiedlichen Ansätzen und Ideen, die „Pflichtlektüre“ für alle Schulleiter und -träger werden sollte, die einen digitalen Umbau ihrer Schule in Erwägung ziehen. Weiterlesen

Fernseh-Interview zu digitaler Bildung

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Im Interview mit Teresa Bechtold von NRWision

Das Thema „Digitale Bildung“ wird im Fernsehen leider nur selten thematisiert. Um so mehr habe ich mich vor einigen Monaten gefreut, als ich eine Einladung für das Format „NETucated – Bildung digital“ des TV-Lernsenders „nrwision“ erhalten habe.

Interviewt hat mich übrigens die Journalistik-Studentin Teresa Bechtold, die sich mit viel Engagement in die Materie eingearbeitet hat. Entsprechend gelungen ist dann auch das Interview geworden, aber sehr selbst: Die Sendung lässt sich ab sofort online abrufen, im Fernsehen wird sie am 16. August um 21:00 Uhr ausgestrahlt.

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Visionen gesucht – Die Konferenz „Digitaler Wandel in der Bildung“

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Bildungsministerin Wanka will den flächendeckenden digitalen Wandel – aber ist das Land dafür bereit?

In Berlin geschah Bemerkenswertes in den letzten Tagen – mal mehr, mal weniger öffentlich. Zwei Tage lang (8. & 9. Juni) wurden von der Kultusministerkonferenz (KMK) Experten zu Themen der digitalen Bildung angehört. Anschließend (10. Juni) fand eine Konferenz aller am digitalen Wandel beteiligten Gruppen statt unter Leitung der KMK und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter von wohl so ziemlich allen „Playern“, die im Bereich der digitalen Bildung mitmischen: Verlage, Unis, Politik, Schulen, Verbände und neuerdings auch ein Super-Stiftungsverband. Weiterlesen

Be yourself, don`t do anything!

Kasimir Malewitsch - Schwarzes Quadrat auf weißem Grund (Quelle: Wikipedia)

Kasimir Malewitsch – Schwarzes Quadrat auf weißem Grund (Quelle: Wikipedia)

Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Für Aristoteles war die Sache klar: es ist die eudaimonia, das gute menschliche Leben.

Gut ist das Leben, wenn man Extreme vermeidet und sich an der Mesotes, der Mitte orientiert. Man soll sein Geld nicht verschwenden, aber auch nicht geizig sein, man soll sich nicht einschmeicheln, aber auch nicht unfreundlich sein. Oder wie meine Oma zu sagen pflegte: „Von jedem ein bisschen, von nichts zu viel!“

Im Gegensatz zu radikalen Ethiken wie der Feindesliebe in der Bergpredigt klingt das zunächst unspektakulär, aber die Mesoteslehre des Aristoteles ist im alltäglichen Leben nicht der schlechteste Ratgeber und mit ihr lässt sich auch erklären, warum es in der Medienpädagogik Zeit für eine Kurskorrektur ist. Weiterlesen

Digitale Bildung von unten

IdeenExpo 2015: Viele interessierte Schüler, kaum Lehrer

IdeenExpo 2015: Viele interessierte Schüler, kaum Lehrer

Es ist ein offenes Geheimnis, dass medienpädagogische Fortbildungen kein Publikumsmagnet sind. Die Frage, wie sich Computer im Unterricht einsetzen lassen, scheint die meisten Lehrkräfte kaum zu interessieren.

Zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit: Zu einem Vortrag zur Bedeutung von Computerspielen im Unterricht in München (im Rahmen der Ausstellung „Archäologie der Zukunft“ im Ägyptischen Museum – hier ein kurzer Video-Beitrag des Bayrischen Rundfunks) erschien genau eine Lehrkraft, trotz intensiver Werbung an allen Schulen im Umkreis. Weiterlesen